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Pressemitteilung: Geflüchtete in Arbeit bringen

Pressemitteilung: Ministerpräsident Daniel Günther bezeichnet Netzwerk Alle an Bord! als "echten Integrationsmotor".

In den letzten drei Jahren kamen aus Kriegs- und Krisengebieten rund 50.000 Menschen nach Schleswig-Holstein und stellten einen Asylantrag. Diese Menschen haben ihr Leben gerettet, sind aber auf ein Leben in Europa nicht vorbereitet. Die Integration in Arbeit stößt auf unterschiedliche Probleme.

Das Projekt Alle an Bord! – Netzwerk zur arbeitsmarktlichen Integration von Geflüchteten in Schleswig-Holstein‘ (kurz: ALLE AN BORD!) will mit Unterstützung aus Landesmitteln die Probleme systematisch angehen. Das Projekt wird die landesweite Angebotsstruktur zur Integration in Arbeit und Ausbildung optimieren. Für die Zusammenarbeit konnten zahlreiche Netzwerkpartner gewonnen werden. Eine Aufteilung in regionale Teilprojekte sorgt für eine flächendeckende Wirksamkeit der Maßnahmen.

Heute, am 10. Januar 2018, übergab Ministerpräsident Daniel Günther den Bewilligungsbescheid des Landes über 1,5 Millionen Euro an den Projekt- träger (Zuwendungsempfänger und finanzverantwortlich) den PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein e.V.

Verantwortlich für die Durchführung und Koordination des Projektes sind der DER PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein und der FLÜCHTLINGSRAT Schleswig-Holstein.

„Mit dem Projekt "Alle an Bord!" haben noch mehr geflüchtete Menschen bei uns in Schleswig-Holstein die Chance, eine Arbeit zu finden oder eine Ausbildung zu beginnen. Damit ist dieses Projekt ein echter Integrationsmotor. Weil der Zuspruch so hoch ist, soll das Projekt nun auf weitere Regionen aus- geweitet werden. Die 1,5 Millionen Euro sind daher sehr gut angelegtes Geld“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther.

„Viele geflüchtete Menschen wollen so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen und arbeiten. Die Hürden, die sie dafür überwinden müssen, können wir mit diesem Bündnis aus starken Akteuren bewältigen. Der PARITÄTISCHE weiß aus ähnlichen Netzwerkprojekten, wie wirkungsvoll ein engagiertes Zusammenwirken unterschiedlicher Partner sein kann“, so Günter Ernst-Basten, Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein.

„Eine solche Unterstützungsstruktur und die Kooperation mit Verwaltung und Politik ist auch notwendig, damit eine nachhaltige Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt nicht durch eine restriktive Rechtslage und Verwaltungspraxis konterkariert wird“, so Martin Link, Geschäftsführer des FLÜCHTLINGSRATES Schleswig-Holstein.

Das Projekt wird auch von den Kammern aktiv unterstützt. Für sie stellen die Netzwerkstruktur und das Konzept wichtige Erfolgsfaktoren dar: „Die an der besonderen Lebenslage der Geflüchteten und ihren individuellen Kompetenzen und Bedarfen orientierte Unterstützung ist zentral für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt“, so die Erfahrung Ulrich Spitzers, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Flensburg, die sich als Teilprojektträger ebenso im Netzwerk engagiert, wie die Handwerkskammer Lübeck.

„Das Zusammenwirken der unternehmensorientierten Erfahrungen der Kammern und der Kompetenzen der Migrationsfachdienste in der Arbeit der Teilprojekte sind ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Integration Geflüchteter am Arbeitsplatz“, begrüßt Sabine Bleyer von UTS e.V. die Kooperation. Der in Rendsburg angesiedelte Verein ist ebenfalls Teilprojektträger im Netzwerk "Alle an Bord!".

Das Projekt soll beraten, begleiten, vermitteln und vernetzen. Konkret sollen sich die Netzwerkpartner aus Wirtschaft und Sozialer Arbeit um diese Belange kümmern:

  • Individuelle Qualifizierung

  • Praktika

  • Vermittlung in Arbeit und Ausbildung und Coaching in der Einstiegsphase

  • Schul- und Berufsausbildung

  • Studienaufnahme

  • Begleitung und Unterstützung bei der Bewältigung besonderer Lebenslagen der Geflüchteten

Das Projekt wendet sich an Geflüchtete unabhängig von ihrem Aufenthalts- status, die besondere Schwierigkeiten bei der Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Deutschland haben. Bis Ende 2019 sollen 810 Geflüchtete mit dem Projekt erreicht werden. Einen besonderen Fokus legt das Projekt auf die Integration von Frauen: mindestens 220 Frauen sollen erreicht werden.