Studien auf Basis von Befragungsdaten der IAB bestätigen diesen deutlichen Anstieg – sowohl monetär als auch in Bezug auf den Erwerbsstatus (IAB-Kurzberichte 13/2023 und 10/2024) . Gründe dafür lassen sich einerseits in dem Wegfall institutioneller Hürden wie Asylverfahren oder Beschäftigungsverbote verorten, andererseits im Abschluss von Integrations- und Sprachkursen und dem damit einhergehenden Zugang zum Arbeitsmarkt. Jedoch geben diese keinen Aufschluss über den Beitrag aktiver Arbeitsmarktpolitik, was nun im Rahmen einer Studie untersucht wurde.
Die Daten knüpfen damit an vorherige Studien an, die jedoch die Auswirkungen arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für Geflüchtete lediglich bezüglich ihrer kurzfristigen Wirkung untersucht haben und lassen so Rückschlüsse auf langfristige Konsequenzen zu. Dabei wurden folgende arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen erhoben: Maßnahmen beim Arbeitgeber (MAG), Maßnahmen beim Träger (MAT), Kompetenzfeststellung, frühzeitige Aktivierung und Spracherwerb (KompAS), Arbeitsgelegenheiten (AGH), sogenannte Ein-Euro-Jobs, und Förderungen zur beruflichen Weiterbildung (FbW). Folgende Befunde sind dabei zentral:
Wirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf den Übergang von Geflüchteten in reguläre Beschäftigung
- Von 1,5 % nach 21 Monaten auf 3,5 % nach 69 Monaten haben sich die Effekte der Beschäftigung einer MAT-Teilnahme mehr als verdoppelt
- Die Beschäftigungseffekte bei einer FbW-Teilnahme weisen einen noch deutlicheren Anstieg auf und bleiben bis zum Ende der Beobachtungsperiode konstant bei 13 %
- Arbeitsgelegenheiten, wie sogenannte Ein-Euro-Jobs betitelt werden, zeigen bis auf eine kurzfristige Verringerung der Beschäftigungsquote keine langfristigen Effekte
Wirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf das Brutto-Erwerbseinkommen von Geflüchteten in regulärer Beschäftigung
- MAT und KompAS zeigen einen positiven Effekt auf das Erwerbseinkommen, deutlich stärker sind jedoch die Auswirkungen von MAG und FbW: nach 69 Monaten zeigt sich ein Anstieg im Erwerbseinkommen um 430 bzw. 800 Euro; Arbeitsgelegenheiten weisen auch hier keinen positiven Effekt auf
- Bei Teilnahme an einer Förderung der beruflichen Weiterbildung können die höchsten Zuwächse auf Erwerbseinkommen festgestellt werden
Insgesamt verbessern arbeitsmarktpolitische Maßnahmen mit Ausnahme der Arbeitsgelegenheiten die Arbeitsmarktchancen durchgehend über den Untersuchungszeitraum hinweg, wodurch diese einen erheblichen positiven Effekt auf die Integration von Geflüchteten auf dem deutschen Arbeitsmarkt darstellen. Jedoch weisen die jeweiligen Maßnahmen große Unterschiede auf, was je nach Maßnahme ebenfalls nur eine geringe Vergleichbarkeit möglich macht. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.