Auf Nachfrage des Mediendienstes sollen laut Bundesinnenministerium für die Integrationskurse im Jahr 2025 736 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 1,2 Milliarden sind diese also deutlich geringer, obwohl das BAMF ähnlich viele Teilnehmende wie im Jahr 2024 erwartet.
Dabei soll die sogenannte „Berufsbezogene Deutschsprachförderung“ – finanziert über das Bundesarbeitsministerium – ebenfalls gekürzt werden. So sind für die Kurse im Haushaltsentwurf für 2025 310 Millionen Euro vorgesehen, die in der Sitzung des Haushaltsauschusses Ende Januar 2025 um weitere 70 Millionen erhöht werden sollen.
Durch die neue Integrationskursverordnung, die Ende November 2024 im Kabinett beschlossen wurde, werden jedoch weitere Kurse gestrichen: Es soll keine Kurse mehr für Jugendliche, Eltern und Frauen geben, die Möglichkeit, Kurse zu wiederholen, sowie größtenteils auch die Fahrtkostenerstattung, entfallen.
Integrationskurse als zentrale Ressource für Geflüchtete
Integrationskurse stellen eine zentrale Ressource für Geflüchtete dar, eine Erwerbstätigkeit zu finden, wie eine Analyse aus dem Jahr 2024 zeigt. Insbesondere für Frauen steigen die Chancen erheblich. Zusätzlich zeigt eine Studie der OECD aus dem Jahr 2024, dass die Integrationskurse eine hohe Effektivität bezüglich des Sprachniveaus aufweisen. So ist die Verbesserung der Sprachkenntnisse von Migrant*innen in Deutschland im Vergleich zu Nachbarländern exponentieller.
Gründe für den häufigen Vorwurf, Sprachkurse würden ihr Ziel nicht erreichen, lassen sich vor allem in der Struktur der Sprachkurse finden: Laut Forschenden ist die vorgegebene Zeitspanne oft zu kurz, die Sprachniveaus der Teilnehmenden sind zu heterogen, sodass einzelne Bedürfnisse nicht erfüllt werden können und oft fehlt es an geschulten Fachkräften mit ausreichender Anstellung und Ausstattung der Sprachkurse.
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