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Die Arbeitsmarktwirkungen der Corona-Pandemie auf Geflüchtete und andere Migrant*innen

Das Institut für Arbeits- und Berufsforschung (IAB) hat einen Forschungsbericht zur den Arbeitsmarktwirkungen der Corona-Pandemie auf Geflüchtete und andere Migrant*innen herausgegeben.

ENGLISH VERSION BELOW

Die Autor*innen der Studie, Herbert Brücker, Lidwina Gundacker, Andreas Hauptmann und Philipp Jaschke fassen die Ergebnisse ihres Forschungsberichts wie folgt zusammen: "Die Covid-19-Pandemie und die Eindämmungsmaßnahmen haben erhebliche Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt. Die deutsche Volkswirtschaft hat sich überwiegend durch Kurzarbeit und die Verlegung wirtschaftlicher Aktivitäten in das Homeoffice sowie durch andere Arbeitszeitkürzungen an den COVID-19-Schock angepasst. Die Auswirkungen des Schocks variieren jedoch zwischen unterschiedlichen Gruppen am Arbeitsmarkt: Geflüchtete und, in geringerem Umfang, andere Migrantinnen und Migranten waren während des ersten Lockdowns überdurchschnittlich von Beschäftigungsabbau und Kurzarbeit betroffen. Geflüchtete konnten außerdem die von ihnen ausgeübten Tätigkeiten nur in sehr geringem Umfang im Homeoffice durchführen. Wichtige Ursachen für diese negativen Arbeitsmarktwirkungen sind befristete Beschäftigungsverhältnisse, kurze Betriebszugehörigkeiten und Unterschiede in den Tätigkeitsstrukturen. Weiterhin ist bei Geflüchteten und anderen Migrantinnen und Migranten die Arbeitslosigkeit sehr viel stärker gestiegen als die Beschäftigung gesunken ist. Dies kann u.a. auf den pandemiebedingten Abbruch und die Unterbrechung von Integrations- und Qualifizierungsmaßnahmen zurückgeführt werden. Unmittelbar nach dem Auslaufen der Eindämmungsmaßnahmen des ersten Lockdowns ist die Beschäftigung der Geflüchteten wieder gestiegen. Allerdings ist ihr Beschäftigungswachstum 2020 sehr viel geringer als in den Vorjahren ausgefallen."

 

Sie finden den Forschungsbericht hier.

 

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ENGLISH VERSION

 

The Labor Market Impact of the Corona Pandemic on Refugees and Other Migrants

The Institute for Employment Research (IAB) has published a research report on the labor market effects of the Corona pandemic on refugees and other migrants. The authors of the study, Herbert Brücker, Lidwina Gundacker, Andreas Hauptmann and Philipp Jaschke summarize the results of their research report as follows: "The Covid 19 pandemic and the containment measures have had considerable consequences for the German labor market. The German economy has predominantly adapted to the COVID-19 shock through short-time work and the shift of economic activities to the home office, as well as through other reductions in working hours. However, the impact of the shock varied across different groups in the labor market: refugees and, to a lesser extent, other migrants were disproportionately affected by employment reductions and short-time work during the first lockdown. Refugees were also only able to perform the jobs they held at home to a very limited extent. Important causes of these negative labor market effects include temporary employment, short tenures, and differences in job structures. Furthermore, among refugees and other migrants, unemployment has increased much more than employment has decreased. This can be attributed, among other things, to the termination and interruption of integration and qualification measures due to the pandemic. Immediately after the containment measures of the first lockdown ended, employment of refugees increased again. However, their employment growth in 2020 has been much lower than in previous years."

 

You can find the research report here.